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Nonkonformistische Medienmanager gesucht

Diese Woche in den Linktipps vom Pazifik: Was Medienmanager brauchen, was der „Guardian“ angeblich braucht und wieso man gar nicht so viel braucht, um guten Datenjournalismus zu machen.

Wolfgang Blau/“The Guardian“ on Media Transformation

Das Alphabet des notwendigen Nonkonformismus für künftige Medienmanager deklinierte Guardian Digitalchef Wolfgang Blau vergangene Woche für die ersten Absolventen des International Media Innovation Management (IMIM) Master-Studiengangs des fjum Wien in Kooperation mit weiteren Hochschulen. Es gebe einen „dramatischen Mangel and informierten Führungkräften in journalistischen Institutionen“, so Blau. Eine unaufgeregte und pointierte 30-Minuten-Rede.

Ken Auletta and David Carr discuss the Guardian’s newspaper business model

Noch ein Video: Ken Auletta („The New Yorker“) und David Carr („The New York Times“) sind sich einig darin, dass die Zeit reif sei für den „Guardian“, eine Paywall zu installieren. Ein Schelm der Böses dabei denkt, denn beide Journalisten arbeiten für Medien, die in Teilen selbst online bezahlpflichtig sind. Der „New York Times“ zudem erwächst im „Guardian“ ein mächtiger internationaler frei verfügbarer Online-Rivale. Einflussreiche Gegenmeinungen (darunter Emily Bell, Ex-„Guardian“) hat Matthew Ingram in einem Storify zusammengetragen.

The Quartz Way (1)

Medienanalyst Frédéric Filloux vergleicht im wöchentlichen „Mondaynote“ die Newssite „Quartz“, die mit 50 Mitarbeitern (davon die Hälfte Journalisten) eine erstaunliche Erfolgsgeschichte schreibt, mit den immer noch viel größeren tradtionellen Medienunternehmen: „I now come to think we are witnessing the emergence of a new breed of smaller, digital-only outlets that are closing the gap, quality-wise, with legacy media. In the context of an increasingly segmented and short-on-time readership, I can only wonder how long the legacy newsroom’s strategic advantage of size and scope will last.“

Circa wants to be a mobile wire service for breaking news – one that learns what you know

Die Newsapp Circa geht einen Schritt beim konsequenten Versuch, jeden Nutzer bei seinem persönlichen Informationsstand und -bedürfnis abzuholen und mit Nachrichten zu beliefern, die weder langweilen noch überfordern. Matthew Ingram schildert bei „GigaOm“, wie Circa ihre Nutzer kennenlernt. Zu den neuen Funktionen der App, so zitiert Ingram den Mitgründer Matt Galligan, könnte gehören, dass nur Nutzer, die eine Falschmeldung gelesen haben, die Korrektur zu sehen bekommen, oder dass Nutzer auswählen können, wieviele Anteile nutzergenerierter Inhalte sie lesen möchten.

The newsonomics of 2014 for the German press

Medienanalyst Ken Doctor analysiert in seiner „Newsonomics“-Kolumne den Niedergang der deutschen Tagespresse und zitiert darin auch mich.

How to set up a data journalism operation when you’re not the New York Times

Man muss nicht die „New York Times“ sein, um informativen Datenjournalismus zu produzieren. Nicolas Kayser-Bril zeigt in einer nutzwertigen Prezi-Präsenation, wie das geht.

The complete history of Twitter as told through tortured descriptions of it in the New York Times

Quartz veröffentlicht eine Chronologie der misslungen Versuche der New York Times, in Worte zu fassen, was Twitter ist. Anfangs elaboriert und meistens falsch, später knapper und richtiger.


Diese Kolumne erscheint auf „MedialDigital“.

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