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Flucht aus dem Journalismus

Über Journalismus-Aussteiger, Aufsteiger-Technologien und den desillusionierenden „State of the Media 2013“-Report – das sind die aktuellen Linktipps vom Pazifik.

Why I left news

Allyson Bird wusste schon mit 16 Jahren, dass sie Journalistin werden wollte und stellte früh alle Weichen auf Reporterkarriere: Lokalzeitung, Journalistikstudium, Praktika in den Ferien, mit 21 Jahren Weihnachtsdienst allein in einer Außenredaktion. Mit 28 Jahren war sie ausgebrannt, kündigte ihren Job und macht nun Fundraising für eine öffentliche Klinik. Ein Schritt, der ihr verschämte Zustimmung in ihrer alten Redaktion („As my former coworkers ate farewell cake on my last day at the paper, a few of them whispered, ‚Do they have any other openings over there?'“) und bislang 382 Kommentare auf ihrem Blog einbrachte (siehe dazu auch Kevin Anderson, der vor einigen Jahren seine Redakteursstelle beim „Guardian“ aufgab: „Coming to Peace With Journalism Part 1„)

Fixing the Worst Law in Technology

„The Computer Fraud and Abuse Act is the most outrageous criminal law you’ve never heard of. It bans „unauthorized access“ of computers, but no one really knows what those words mean.“ Tim Wu („The Master Switch“) erklärt in einem exzellenten Beitrag für den „New Yorker“, warum das Gesetz, das Aaron Swartz zum Verhängnis wurde, abgeschafft werden sollte.

Homemade code: Vox Media invests in its own tech through a three-day hackathon

Das Medienunternehmen Vox Media („The Verge“) tut das, was viele Medienunternehmen tun sollten: seine Entwickler und Designer für ein Wochenende mit viel Kaffee und Cola in einem Raum sperren und sehen, was dabei herauskommt. In diesem Fall waren es gleich ein Dutzend Innovationen, die Vox Media für seine Medien einsetzen will, von einem Ressourcen schonenden Bildbearbeitungsprogramm bis zu einem maßgeschneiderten Traffic-Analysetool (mehr bei Nieman Journalism Lab).

Der erste Krautreporter erzählt: Taiwanreporter Klaus Bardenhagen

Nachdem sein neues Taiwanbuch erfolgreich über die neue Crowdfinanzierungs-Plattform Krautreporter vorfinanziert wurde, erläutert Autor Klaus Bardenhagen im Interview mit „Lousy Pennies“, welche Strategien seiner Meinung nach zum Erfolg geführt haben. Er kontaktierte unter anderem „natürlich alle meine Facebook-Fans/Freunde, Twitter-Follower, Kollegen und Freunde – aber auch alle anderen relevanten Multiplikatoren. Ich habe es zum Beispiel in den Newsletter des Konsulats von Taiwan geschafft“. Vor dem Start des Projekts verfasste Bardenhagen zu seinem Projekt einen Gastbeitrag für „Medialdigital“.

State of the Media 2013

Der amerikanische Journalismussektor beschäftigt mittlerweile weniger angestellte Journalisten als 1978. CNN produziert nur noch halb so viele vor Ort gedrehte Beiträge wie vor sechs Jahren und sendet stattdessen lieber Interviews, die sind nämlich billiger. Diese und weitere desillusionierende Fakten finden sich im neuen „State of the Media“-Report des Pew Research Centers.

Index of 2013 Disruptive Technologies

Jeremy Owyang, Tech-Analyst der Altimeter Group, mit Prognosen für die disruptiven Technologien des Jahres 2013 von Augmented Reality bis Quantified Self. Mit Beispielen und Einsatzbereichen.

Hey! You! Get off of Google’s cloud!

Techautor Jack Schafer von Reuters mit einer glasklaren Analyse, warum das Ende des Google Reader nicht das Ende von RSS oder der Welt ist. Außerdem nützlich: In „4 Great Apps to Replace Google Reader“ stellt „10,000 words“ vier Alternativen zum Google Reader vor, der zum 1. Juli 2013 abgeschaltet wird. Mehr Meinungen und Alternativideen haben wir beim Digitalen Quartett am letzten Montag diskutiert: Digitales Quartett #24: Der Google Reader stirbt.


Die „Linktipps vom Pazifik“ sind ein Crosspost von „Medialdigital“.

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